Salching

Sämtliche Informationen über die Gemeinde Salching erhalten Sie auf der gemeindeeigenen Homepage unter der Adresse www.salching.de

Zahlen und Daten

Einwohner

ca. 2.649

Fläche

22,09 km²

Höhe über dem Meer

Salching Kirche 345,65 m

Oberpiebing (Dorfplatz)  376,32 m

Pfaffenpoint  389,59 m

Verkehrsanbindung

A3 Regensburg-Passau, Ausfahrt Straubing
A 92 München-Deggendorf, Ausfahrt Landau/Isar

B8 Regensburg – Straubing-Süd – Passau
B 20 Furth i.Wald – Cham – Straubing – Aiterhofen – Burghausen

Staatsstraße 2141 Straubing – Salching -Leiblfing – Dingolfing

Ortsteile

Die Gemeinde Salching besteht aus den Ortsteilen Salching, Oberpiebing, Aufham, Aumühle, Außerhienthal, Kienoden, Kirchmatting, Maierhof, Matting, Niederpiebing, Pfaffenpoint und Piering

Geschichte

Die ältesten geschichtlichen Zeugen, die sich bei uns fanden, etwa in der heutigen Pfarrsiedlung in Oberpiebing, aber auch in Salching und in Piering, sind eine Unzahl von Tonscherben, von denen die ältesten ca. 4000 Jahre v. Chr. entstanden sein dürften. Neben großen und plumpen Scherben finden sich auch feine, die nach ihrer typischen Verzierung als donauländische Schnur- und Bandkeramik bezeichnet werden und wesentlich jünger sind.  Hergestellt wurden sie von einem vorkeltischen Volksstamm. Dieser muss hier gesiedelt haben, denn es finden sich viele Feuerstellen. Es könnte sich dabei aber auch um Reste von Feuerbestattungen handeln. Vorkeltisch sind auch die Grabhügel bei Reithof. Es handelt sich hier um „Hockergräber“, weil in ihnen die Toten in sitzender Haltung bestattet wurden. Der Wald hat diese Gräber konserviert, der Mensch in seiner Neugier und Habgier hat sie freilich schon längst ausgeraubt. Im letzten Jahrhundert vor Chr. siedelten bei uns die Kelten, und zwar der Stamm der Sorben (vgl. sorbiodurum=Straubing). Diese Kelten waren ein außerordentlich großes Volk, das weite Teile Europas besiedelte.

Wir kennen sie auch als „Gallier“ in Frankreich und als „Gallater“ in Kleinasien. Die letzten Reste dieses Volkes sind noch vorhanden in England, Irland und Schottland. Im Jahre 15 v. Chr. wurde jedoch unsere Gegend dem Römerreich einverleibt. Das scheint ziemlich kampflos abgegangen zu sein.

In der Folgezeit wurden die keltischen Bewohner allmählich romanisiert. Ihre Sprache wurde „rätoromanisch“, d.h. eine Mischung von keltisch und lateinisch, wie sie heute noch in ein paar entlegenen Alpentälern gesprochen wird. Geschichtliches Zeugnis für diese Zeit ist der Münzfund in Kirchmatting: Am 7. Juni 1939 wurde auf einem Feld des Bauern Hochholzer ein hölzernes Fäßlein mit 1169 Münzen ausgeackert, römische Denare und Sesterzen, die jüngsten geprägt im Jahre 231 n. Chr. mit dem Bildnis des damaligen Kaisers Alexander Severus und seiner Frau. Der schöne Münzfund kam zum größten Teil ins Straubinger Museum und hat dort heute einen Ehrenplatz. Wer hat einst diesen Schatz vergraben? Vielleicht ein römischer Veteran, der sich in der Gegend des heutigen Kirchmatting angesiedelt hatte und der seinen sauer ersparten Sold vor den germanischen Stämmen der Hermunduren (Thüringer) und Alemannen retten wollte. Überhaupt nahm die Zahl durchziehender Germanenstämme im Laufe der Zeit immer mehr zu, man denke z.B. an die Burgunder und ihr Nibelungenlied (vgl. z.B. Geiselhöring und Gundhöring, die von Burgundern namens Giselher und Gunther ihren Namen haben). So entstand aus den Kelten, Römern und Germanen allmählich ein neuer Stamm, die Bayern. Sie sind also kein eigentlicher Stamm, der im 6. Jahrhundert bei uns aus Böhmen oder sonst woher eingewandert wäre (so die alte, längst widerlegte, aber trotzdem immer wieder anzutreffende Theorie), sondern ein Mischvolk, was ihren Wert natürlich nicht mindert!

In der spätrömischen Zeit hatte man den ausgedienten Soldaten Ländereien zugewiesen mit der Verpflichtung, sie zu kultivieren und zu verteidigen. So wurden die ausgedienten Soldaten ingeniu, d.h. eingeborene, alteingesessene. Dem jeweiligen Namen wurde das Wort ingenuus angehängt und so entstanden die ing-Orte. Hieß etwa so ein alter Veteran Puopo, so war er der puopa ingenuus und sein Wohnort hieß dann Puoping, daraus wurde später Piebing. Das Wort ingenuus hat man, einmal eingebürgert, an den Namen des jeweiligen Grundbesitzers angehängt, ganz gleich, ob es sich dabei nunmehr um einen römischen oder einen germanischen Namen handelte. Darauf, daß die Endung ing von dem Wort ingenuus stammt, ist bisher anscheinend noch niemand gekommen.

Zeugnisse dieser frühbayerischen Zeit haben wir in den Gräbern, die vor ca. 50 Jahren beim Bau des Gierl-Stadels in der Nähe des Oberpiebinger Friedhofes entdeckt wurden. Die Grabbeigaben waren spärlich, ein Zeichen, dass die Bewohner hier damals schon Christen waren. Weitere solche Gräber dürften sich südlich des Stadels im heutigen Schöfergarten befinden.

Es war also schon vor 1500 Jahren dort ein Friedhof – wohl mit Kirche – , die sich dann im Laufe der Zeit an die heutige Stelle verlagert haben. Nach dem Abzug der römischen Besatzungssoldaten (viele Römer blieben natürlich hier und wurden Einheimische) übernahmen die Franken die Herrschaft. Vorher regierten hier möglicherweise kurz die Burgunder. Die Franken brachten fränkische Bischöfe mit, z.B. nach Regensburg den „Hl. Emmeram“. Die rätoromanische Sprache wurde allmählich durch die frankogermanische abgelöst. Amtssprache war das Kirchenlatein.

Aus dieser Zeit ist uns leider nicht viel bekannt. Manche Orte unserer Pfarrei, d.h. deren Urhöfe, müssen bei der Gründung der Klöster St. Emmeram in Regensburg (vor 739 n. Chr.) und Metten (um 777 n. Chr.) genannt sein, nämlich Salching unter Metten und Piebing mit Kirchmatting, Piering und Kienoden unter St. Emmeram. Leider sind die Gründungs- bzw. Schenkungsurkunden für diese Klöster nicht erhalten. Es war nämlich üblich, dass die Herzöge den Klöstern Grundbesitzungen stifteten, damit deren Existenz gesichert war. Besonders wertvoll waren natürlich die Höfe im Gäuboden.

Diese Höfe mussten an die Klöster den Zehent abführen, also den 10. Teil dessen, was sie produzierten. Als Gegenleistung übernahmen die Klöster die Heeresfolge. Diese Regelung war anfänglich für die Bauern günstig. Im Laufe der Zeit gerieten sie aber in solche Abhängigkeit zu den Klöstern, dass sie bald praktisch nur noch Leibeigene waren und auf Jahrhunderte blieben.

Bauern, die selber die Heeresfolge leisteten, blieben hingegen selbständig, wie z.B. die Herren von Geltolfing oder Schambach. Salching gehörte übrigens zur Hälfte bis zur Säkularisation (1803 n. Chr.) zu Kloster Metten. Hingegen blieben Riedling und Aufham anfangs herzoglich.