Pflege ist nicht leicht

Frau erzählt vor einer Gruppe etwas
Mia Engl bei ihrem Vortrag über „Pflege Zuhause“, links sitzend Bürgermeister Alfons Neumeier

Salching. (jb) Für den Bereichder ILE-Gäuboden-Gemeinden hat am Mittwochabend im Bürger- und Kulturtreffpunkt der Gemeinde Salching, in Oberpiebing, eine Vortragsveranstaltung zum Thema „Pflege eines Angehörigen“ stattgefunden. Der ILE-Vorsitzende, Salchings Bürgermeister Alfons Neumeier, hatte dazu als Referentin Mia Engl von der Fachstelle für pflegende Angehörige des Caritasverbandes Straubing-Bogen nach Oberpiebing geholt.

„Die eigenen Angehörigen zu pflegen ist keine leichte Aufgabe“, sagte Mia Engl. Nicht selten erkranken die Pflegenden bei lang andauernder Pflegetätigkeit selbst oder werden zum Pflegefall. Mit der „Fachstelle für pflegende Angehörige“ trage der Caritasverband dazu bei, pflegende Angehörige zu entlasten und ihre Bereitschaft und ihre Fähigkeit zur Pflege zu erhalten. Zu den Aufgaben der Fachstelle gehöre es zum einen Angehörige aber auch Betroffene in schwierigen Situationen und bei Fragen zu unterstützen und zum anderen über gesetzliche Leistungen zu beraten.

Alternative Wohnformen

Dazu gehören auch alternative Wohnformen, wenn eine häusliche Pflege an ihre Grenzen stößt und eine grundsätzliche Änderung der Pflegesituation ratsam erscheint. Eine Möglichkeit biete hier eine Tagespflegeeinrichtung. Weil hier bei den Zuhörern weiterer Informationsbedarf bestand, ging die Referentin, in ihrer Eigenschaft als Leiterin der Sozialstation Bogen beziehungsweise der Caritas Tagespflege Niederwinkling, näher auf diese Thema ein. Eine Tagespflegeeinrichtung, so Engl, biete ein „Teilzeit-Zuhause“ für Pflegebedürftige, die tagsüber in den eigenen vier Wänden nicht oder nur unzureichend versorgt sind.

Selbständigkeit erhalten
Das Ziel sei es, eine Heimunterbringung zu vermeiden, die Selbständigkeit zu erhalten und durch gezielte Pflege- und Betreuungsangebote die Lebensqualität der Pflegebedürftigen zu erhöhen sowie die Angehörigen zu entlasten. Die pflegebedürftigen Menschen, die im Rahmen von vorab vereinbarten Tagen ihren Alltag zusammen verbringen, wachsen zusammen, erleben Gemeinschaft und können nach ihren eigenen Bedürfnissen in den Räumen agieren und sich bewegen. Geschultes Fachpersonal stehe als Partner zur Seite und biete so die Möglichkeit, sich ganz wie zuhause fühlen zu können.

Die Kosten für die Tagespflege bezuschusst die Pflegekasse. Der Zuschuss orientiere sich am Pflegegrad. Verpflegung und Investitionskosten müssen selbst gezahlt werden. Neben den Leistungen für die Tagespflege bestehe ein Anspruch auf alle weiteren Leistungen der Pflegeversicherung.